Seit dem Start im März 2021 ist aus einer Idee ein lebendiges Projekt gewachsen: Die Demokratiewerkstatt im Blauhaus des Behinderten-Werks Main-Kinzig (BWMK) hat sich zu einem festen Bestandteil im inklusiven Bildungsangebot entwickelt. Gemeinsam mit der Volkshochschule der Bildungspartner Main-Kinzig (BiP-vhs) wird hier politische Bildung neu gedacht – zugänglich, offen und von allen für alle.
Die Demokratiewerkstatt ist ein Projekt der BiP-vhs im Rahmen des hessischen Weiterbildungspakts. Sie ist Teil eines landesweiten Konzepts für aufsuchende und partizipative politische Bildung von Erwachsenen, das vom Büdinger Kreis e.V. entwickelt wurde. Seit 2018 wird es an mehreren Standorten in Hessen umgesetzt – unter anderem in Hanau, Frankfurt, Wetzlar und Marburg.
Die Demokratiewerkstatt im Blauhaus ist dabei etwas Besonderes: Sie ist die einzige inklusive Demokratiewerkstatt in Deutschland. Hier treffen sich Menschen mit und ohne Behinderung regelmäßig, um gesellschaftliche und politische Themen zu diskutieren und voneinander zu lernen. Die Treffen finden etwa einmal im Monat statt – offen für alle beim BWMK, sowohl in Präsenz als auch online.
Das Herzstück der Demokratiewerkstatt sind ihre Grundprinzipien: Selbstbestimmung und Offenheit. Die Teilnehmenden bringen eigene Themen ein – nichts ist vorgegeben, alles entsteht aus dem gemeinsamen Interesse. Ob Fragen zur Europawahl, aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen oder historische Ereignisse: Alles kann Thema sein, solange es einen politischen Kern hat.
Wichtig ist dabei der respektvolle Umgang miteinander. Die Demokratiewerkstatt ist kein politisches Gremium und keine Interessenvertretung – sie ist ein geschützter Raum für Bildung, Austausch und gemeinsames Lernen.
Organisiert und moderiert wird das Angebot von Pia Egner (BWMK) sowie Alexander Wicker und Matthias Müller-Stehlik (BiP-vhs), die als Demokratiewerkstattleitungen (DWL) fungieren. „Auch wir als DWL lernen in jedem Treffen etwas dazu“, sagt Alexander Wicker. „Diese Kooperation zeigt: Von Inklusion profitieren am Ende alle.“
Im Frühjahr 2023 wurde die Demokratiewerkstatt mit dem Exzellent-Preis in der Kategorie Bildung ausgezeichnet – ein starkes Zeichen für das Engagement aller Beteiligten. Die Jury lobte besonders die Verbindung von Inklusion, Mitbestimmung und politischer Teilhabe.
Aus den monatlichen Treffen entstehen regelmäßig größere Veranstaltungen: Vorträge, Workshops und Gesprächsrunden mit externen Fachleuten. Themen wie Hatespeech, Fake News oder diskriminierende Symbole – sogenannte Hidden Codes – wurden bereits gemeinsam erarbeitet. Eingeladen waren Expert:innen unter anderem von der Bildungsstätte Anne Frank oder dem Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Osthessen.
„Wir profitieren in mehrfacher Hinsicht“, erklären Pia Egner und Matthias Müller-Stehlik. „Zum einen stärken wir die Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden. Zum anderen bringen wir fachlichen Input ins Haus, der auch Mitarbeitende anspricht, die bisher wenig Berührung mit dem Thema politische Bildung hatten.“
Im Blauhaus des BWMK treffen sich regelmäßig Menschen zur Demokratiewerkstatt. Dort sprechen sie über Politik und wichtige Themen. Alle können mitmachen und eigene Themen vorschlagen. Die Treffen finden vor Ort und online statt. Manchmal kommen Fachleute und halten Vorträge. Die Demokratiewerkstatt hat einen Preis für gute inklusive Bildung bekommen. Alle sind herzlich willkommen!
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